Hermann Leopoldi (1888 – 1959) war ein Meister der Populärmusik. Über Witz und Satire hinaus spiegeln sich in seinen Liedern auch die politischen und gesellschaftlichen Umbrüche seiner Zeit. Er schuf seine Lieder in so unterschiedlichen Umgebungen wie den Wiener Kaffeehäusern der 1920er und 30er Jahre, im KZ Buchenwald und im amerikanischen Exil. Sozialisiert in der Tradition der Wiener Volkssänger entwickelte er sein musikalisches Idiom in der Begegnung mit der amerikanischen Jazz- und Tanzmusik weiter und reüssierte in Kabarett und Revue sowie als Star der neuen Massenmedien Schallplatte und Radio.
In diesem Buch wird Leopoldis Lebens-geschichte entlang seiner Lieder erzählt. Zwanzig historische Aufnahmen sind auf der beiliegenden CD zu hören. Viele davon werden erstmals seit den 1920er Jahren wieder aufgelegt.
Erhältlich in Deutsch – www.mandelbaum.at
In Englisch – Ariadne Press, 270 Goins Court, Riverside, CA 9250
Hermann Leopoldi zählte zu den meist gefeierten Komponisten. Pianisten. Sängern und – wie er sich selbst nannte – „Klavierhumorist“ des Wiener Liedes sowie des deutschsprachigen Schlagers der 1920er bis 1950er Jahre. Nach seinen musikalischen Lehr- und Wanderjahren durch die Städte und Länder der Donaumonarchie etablierte er sich in Wien und gründete hier 1922 gemeinsam mit seinem Bruder Ferdinand und dem Conférencier Fritz Wiesenthal das legendäre Kabarett „Leopoldi-Wiesenthal“ (L.W.). Selbst das finanzielle Aus des „L.W.“ konnte Leopoldis Höhenflug nicht bremsen – Engagements in Berlin und Tourneen durch Europa folgten. Das Publikum bejubelte ihn und seine Partnerin Betja Milskaja. Beinahe über Nacht endete 1938 Hermann Leopoldis Karriere. Nach neun Monaten in KZs gelangte er mittels eines von seiner Frau besorgten Affidavits nach New York. Dort fand er in den deutschsprachigen Exilcafés eine neue Bühne. Hier lernte er auch seine spätere Bühnen- und Lebenspartnerin Helly Möslein kennen. Mit ebenfalls emigrierten Textdichtern, u.a. Robert Gilbert, passte er sein Repertoire an das englischsprachige Publikum an. 1947 kehrte er mit Helly Möslein zurück nach Wien und setzte dort seine Karriere – so als wäre er niemals weg gewesen – mit Liedern wie „In einem kleinen Café in Hernals“ fort.
Erhältlich in deutscher und englischer Sprache bei:
www.hentrichhentrich.de